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Hautinfektionen bei Diabetes
Bei Diabetes kann es zu Hautinfektionen kommen, die durch Bakterien wie z. B. Streptokokken ausgelöst werden. Auch für Pilzinfektionen besteht ein erhöhtes Risiko.
Hautpflege bei Diabetes

Hautinfektionen bei Diabetes

Hautinfektionen bei Diabetes werden in der Regel durch Pilze oder Bakterien, seltener durch Viren ausgelöst. Ist der Blutzuckerlangzeitwert richtig eingestellt, erkranken Diabetiker nicht häufiger als gesunde Menschen an Hautinfektionen. Wird der Diabetes allerdings erst spät diagnostiziert oder der Blutzuckerspiegel schwankt trotz Therapie häufig in die Höhe, haben Diabetiker ein vielfach erhöhtes Risiko, Hautinfektionen zu entwickeln.

Die Gründe für die Entstehung von Hautinfektionen sind vielseitig. Leidet der Diabetiker beispielsweise bereits unter anderen Hauterkrankungen, die mit einer Mikro- bzw. Makroangiopathie einhergehen, ist der Zellstoffwechsel der Haut durchgehend gestört und Bakterien und Pilze können nahezu ungehindert eindringen. Bei Diabetes ist darüber hinaus häufig die zelluläre Immunabwehr geschwächt, die normalerweise dafür sorgt, dass Bakterien und Infektionen im Körper bekämpft werden. Außerdem reagieren bestimmte Pilze und Bakterien auf einen erhöhten Blutzuckerspiegel und vermehren sich deshalb bei Menschen mit Diabetes schneller als bei Menschen mit einem normalen Blutzuckerwert.

Pilzinfektionen bei Diabetes

Die häufigste Pilzinfektion bei Diabetes geht von einem bestimmten Hefepilz, dem sogenannten Candida albicans, aus. Diese Pilzart fühlt sich besonders bei hohen Blutzuckerwerten wohl und breitet sich rasant aus. Häufig entsteht der Pilz im Genital- oder Analbereich und macht sich durch einen quälenden Juckreiz bemerkbar. Aber auch Hautfalten (Candida-Intertrigo), wie z. B. bei Frauen unter den Brüsten oder bei vielen übergewichtigen Menschen im Bauchbereich sind ideale Brutstätten für diese Pilzart, die sich als sogenannte orale Candidose auch in der Mundschleimhaut ausbreiten kann.

Eine weitere häufige Pilzinfektion ist insbesondere bei Menschen mit Diabetes der Fußpilz (Tinea pedis), der durch Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht wird. Anfänglich zeigt sich diese Pilzart meist in den Zehenzwischenräumen und wird dann als Tinea pedis interdigitalis bezeichnet. Sie greift aber bei Diabetikern häufig auch auf die Zehennägel über, die sich verfärben, trüb werden und teilweise verformen.

Hautinfektionen durch Bakterien

Ein gestörter Säureschutzmantel der Haut kann in Verbindung mit einem erhöhten Blutzuckerwert auch einen idealen Nistplatz für vielerlei Bakterien bieten. Bei Diabetikern tritt häufig eine Hautinfektion mit dem sogenannten Staphylococcus aureus auf, der sich meist durch Abszesse in Körperfalten, Furunkel oder eitrige Abszesse zeigt.

Besonders gravierend ist der Befall mit ?-hämolysierenden Streptokokken, die über kleinste Risse und Wunden in die Haut eindringen und dort die Unterhaut bis hin zu den Muskeln befallen können. Dieses Krankheitsbild der Wundrose, medizinisch als Erysipel bezeichnet, breitet sich flächig aus und beginnt häufig an den Schienbeinen. Unbehandelt löst dieser Bakterienbefall hohe Fieberschübe aus. Eine ungehinderte Ausbreitung kann in schwerwiegenden Fällen bis hin zur Amputation führen.

Besonders bei übergewichtigen Menschen mit Diabetes kann es außerdem zu einer Infektion mit dem Erreger Corynebakterium minutissimum kommen. Diese Hautinfektion zeigt sich durch bräunlich, schuppige Verfärbungen in den Hautfalten, häufig im Genitalbereich.

Sabrina Mandel