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Hauterkrankungen bei Diabetes
Vitiligo und Licher ruber sind Hauterkrankungen, die in Verbindung mit Diabetes vorkommen können.
Hautpflege bei Diabetes

Hauterkrankungen bei Diabetes

Häufig beginnen Hauterkrankungen bei Diabetes mellitus durch eine Störung der Zellfunktion der Haut, die eine Schwächung des Säureschutzmantels nach sich zieht und für Veränderungen des Hautbilds sowie für eine Schwächung der Hautfunktion und -struktur sorgen kann. Trockene und sensible Haut ist dabei die häufigste Art der Hautveränderung, die mit regelmäßiger, geeigneter Pflege aber in der Regel behandelbar ist. Weitere krankheitsspezifische Auswirkungen wie Infektionen oder Veränderungen des Bindegewebes bedürfen meist der Unterstützung durch einen Facharzt, weil ihre Ursache meist in einer Kombination verschiedener diabetesbedingter Einflussfaktoren begründet liegt.

Neben den verschiedenen Erkrankungen, die durch einen Diabetes ausgelöst werden oder zumindest in Zusammenhang mit Diabetes stehen können, kommen auch Hauterkrankungen bei Diabetikern vor, bei denen der unmittelbare Zusammenhang bis heute nicht geklärt ist. Diese treten häufiger bei Diabetespatienten als bei ansonsten gesunden Menschen auf, so zum Beispiel Vitiligo und Lichen ruber.

Vitiligo

Vitiligo ist eine Hauterkrankung, die sich äußerlich durch auffällige, weiße Hautflecken zeigt, welche durch eine Pigmentstörung verursacht werden. Wegen diesem offen sichtbaren Symptom wird Vitiligo häufig als Weißfleckenkrankheit bezeichnet. Die weißen, meist scharf begrenzten Flächen der Haut können am ganzen Körper auftreten, beginnen aber in der Regel an den Händen und Füßen, den Unterarmen oder im Genitalbereich. Obwohl diese Hauterkrankung keinerlei weitere Symptome aufweist, ist der Leidensdruck von Patienten, besonders wenn die Flecken an sichtbaren Körperstellen auftreten, meist sehr hoch.

Ursache für die Weißfleckenkrankheit ist eine gestörte bzw. fehlende Produktion des Hauptpigments Melanin. Dieser Hautfarbstoff wird normalerweise in den Melanozyten, den pigmentbildenden Zellen, gebildet. Bei Vitiligo kommt es entweder durch eine fehlgeleitete Immunabwehr des Körpers zu einer Zerstörung der pigmentbildenden Zellen oder durch eine generelle Störung des Stoffwechsels in den Melanozyten. Weil die Erkrankung häufig gemeinsam mit Autoimmunerkrankungen vorkommt, wird vermutet, dass es sich um eine Begleiterscheinung einer fehlgeleiteten Abwehrreaktion des Körpers handeln könnte. Bekannte Autoimmunerkrankungen, die als Vorerkrankung von Vitiligo vorkommen, sind neben Diabetes Typ 1 auch eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. Mehr Informationen zu diesem Krankheitsbild und einen Überblick über Selbsthilfegruppen erhalten Sie beim Deutschen Vitiligo-Bund e. V.

Hauterkrankungen bei Diabetes: Lichen ruber

Lichen ruber, umgangssprachlich auch als Knötchenflechte bekannt, ist ebenfalls eine Hauterkrankung, die häufig Patienten mit einer Autoimmunerkrankung betrifft. Die Knötchenflechte kann sich an vielerlei Stellen des Körpers zeigen. Die leicht gewölbten, meist bläulich-rötlichen Hautknötchen treten zu Beginn häufig an den Händen, Handgelenken und Füßen auf und können sich flächenartig über den ganzen Körper ausbreiten.

Einige Patienten sind an den Haarwurzeln des Kopfes und an den Fingernägeln betroffen, bei anderen entsteht die Knötchenflechte an den Schleimhäuten im Mund (Lichen ruber mucosae) oder im Genitalbereich. Im Anfangsstadium sind die Knötchen flach und blass rötlich, im weiteren Verlauf schimmern sie matt bläulich und verursachen in der Regel einen starken Juckreiz. An den Schleimhäuten bilden sie weißliche Ausprägungen, die sowohl sehr schmerzhaft als auch kaum spürbar sein können.

Die Ursachen für Lichen ruber sind bisher nicht bekannt. Höchstwahrscheinlich greift auch hier das Immunsystem des Körpers bestimmte Zellen an, in diesem Fall die Basalzellen. Bei Patienten mit Knötchenflechte wird eine chronische Entzündungsreaktion unter dem Mikroskop sichtbar, die zu einer Verdickung der oberen Hautschichten führt. Meist resultiert diese chronische Verdickung in bleibendem Haarverlust an den betroffenen Körperstellen. Da Lichen ruber in Familien oft gehäuft auftritt, ist eine bestimmte erbliche Veranlagung denkbar. Lichen ruber betrifft außerdem überdurchschnittlich häufig Patienten mit Hepatitis B oder C und Diabetes mellitus.

Sabrina Mandel